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Präparat 5: Harnblase (Affe), Masson-Goldner-Färbung

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Lamina propria mucosae, Harnblase

Bindegewebsschicht der Tunica mucosa, besteht aus lockerem Bindegewebe. In ihr finden sich zahlreiche Blut- und Lymphkapillaren sowie viele freie Zellen der Abwehr, z.B. Makrophagen.

Urothel

Übergangsepithel; Auskleidung von Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase. Größtenteils mehrschichtiges, zum Teil auch mehrreihiges Epithel, das sich den wechselnden Füllungs- und damit Dehnungszuständen von Harnleiter und Harnblase rasch anpassen kann, indem es aus einem hohen Epithelverband mit vielen Schichten in einen flacheren mit weniger Schichten übergeht. Die oberflächlichen Deckzellen haben häufig zwei Zellkerne, sie sind im gedehnten Zustand relativ platt, im ungedehnten hochprismatisch. Ihre apikalen, an das Lumen grenzenden Zellmembranen sind verdickt, so dass die charakteristische Crusta des Übergangsepithels entsteht.

Fenestriertes Endothel

Das fenestrierte Endothel weist im Gegensatz zu nicht fenestriertem Endothel in einigen Abschnitten Aussparungen (Fenestrae) auf: 60 - 80 nm große Poren, die keine Plasmamembran enthalten und nur von einer Glykokalyx (aus Zuckerresten gebildeter "Zuckermantel") überzogen sind. Die Zuckermoleküle der Glykokalyx sind negativ geladen, so dass negativ geladene Plasmaproteine des Blutes abgestoßen werden und die Poren nicht durchdringen können. Die Fenestrae sind für Wasser, Peptide, kleine Peptidhormone, organische Verbindungen (Glucose und Aminosäuren) und Ionen durchlässig. Fenestrierte Endothelien kommen unter anderem in der Niere, endokrinen Organen, Darmschleimhaut, Fettgewebe, Nasenschleimhaut und Harnblase vor.

Kollagenfasern

lassen sich mit histologischen Routinefärbungen im Lichtmikroskop darstellen. Sie setzen sich aus parallel angeordneten Kollagenfibrillen zusammen, die nur im Elektronenmikroskop erkennbar sind. Vorstufen des Kollagens (Prokollagen) werden von Fibroblasten synthetisiert und über Exozytose sezerniert. Die Bildung der Kollagenfibrillen erfolgt erst extrazellulär durch Abspaltung von Propeptiden und anschließender Quervernetzung. Kollagenfasern sind Bestandteil der Extrazellulärmatrix, ihre Anzahl und Anordnung bestimmt die Beschaffenheit des Bindegebewebes: Straffes Bindegewebe (z. B. in der Sehne) enthält zahlreiche, parallel angeordnete Kollagenfasern. Im lockeren Bindegewebe sind die Kollagenfasern weniger dicht und haben keine Vorzugsrichtung.

Die relativ breite Lamina propria ist in die dehnungsabhängigen Falten einbezogen und enthält unter dem Übergangsepithel Kapillaren mit fenestriertem Endothel. Unter der Lamina propria der Schleimhaut finden sich in diesem Präparat (von einem Affen) auffällige Bündel von glatten Muskelzellen, die man als Lamina muscularis mucosae ansehen muss. Beim Menschen fehlt diese Muskelschicht weitgehend.