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Präparat 92: Gehirn (Ratte), Golgi-Imprägnation

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Neuron

Neuron; vom Zellleib (Perikaryon) der Nervenzellen gehen unterschiedliche Fortsätze ab: Dendriten, die der Nervenzelle Informationen von anderen Nervenzellen vermitteln und ein Axon, das die Erregung der Nervenzelle an Zielzellen (andere Nervenzellen, Muskulatur, Drüsenzellen) vermittelt. Nach Anzahl und Art ihrer Fortsätze lassen sich multipolare, bipolare oder pseudounipolare Neurone unterscheiden. Bei multipolaren Neurone gehen mehrere Dendriten und ein Axon vom Perikaryon ab, bipolare Neurone haben neben dem Axon nur einen Dendritenstamm. Ein Sonderfall sind die pseudounipolaren Nervenzellen, die z. B. im Spinalganglion vorkommen. Hier entspringt vom Perikaryon nur ein einziger Fortsatz, der sich kurz nach Abgang vom Perikaryon in einen peripheren und einen zentralen Fortsatz aufzeigt. Nach Funktion und Ultrastruktur sind die peripheren und zentralen Fortsätze der pseudounipolaren Nervenzellen Axone.

Gliazellen

Zellen des Nervensystems, die mechanische und metabolische Aufgaben erfüllen und essentielle Partner der Nervenzellen sind. Im Zentralnervensystem sind zu unterscheiden: Astrozyten, Tanyzyten, Ependymzellen, Plexusepithelzellen, Oligodendrozyten und Mikroglia. Die Mikroglia entwickelt sich nicht - wie alle anderen Gliazelltypen - aus dem Neuralrohr (Ektoderm), sondern wächst aus dem Mesenchym in die Anlage des Nervensystems ein.

Dieses Präparat zeigt eine Versilberung nach Golgi, durch die einzelne Nervenzellen mit der Gesamtheit ihrer Fortsätze dargestellt werden können. Die Versilberung nach Golgi ist allerdings eine trickreiche Methode mit unvorhersehbaren Ergebnissen: die Silbersalze schlagen sich häufig nicht nur an der Oberfläche einzelner Nervenzellen nieder (wie zu ihrer Darstellung gewünscht), sondern z. B. auch an den Kapillaren. An einigen Stellen finden sich große Konglomerate von Silberniederschlägen, hier liegen die gefärbten Strukturen so dicht beieinander, dass einzelne Zellen im schwarzen Zentrum nicht aufgelöst werden können, an der Peripherie solcher Konglomerate kann man allerdings feine und feinste Fortsätze von Neuronen und Gliazellen erkennen.