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Präparat 55: Magen, Pars pylorica / Bulbus duodeni, H.-E.

[Bild]
Pylorus

(Pförtner, Sphincter pylori) Schließmuskel zwischen Magen und Duodenum aus kräftiger Ringmuskulatur

Bulbus duodeni

Ampulla; erweiterter, erster Abschnitt des Duodenums.

Tunica muscularis, Magen

dreilagige glatte Muskelschicht der Magenwand, man unterscheidet das äußere Stratum longitudinale, das mittlere Stratum circulare und die inneren Fibrae arcuatae. Das Stratum longitudinale hängt mit der Längsfaserschicht der Speiseröhre zusammen und ist an den beiden Kurvaturen des Magens besonderes kräftig ausgeprägt, während es an der Incisura angularis unterbrochen ist und erst wieder in der Pars pylorica beginnt. Das Stratum circulare hängt ebenfalls mit der entsprechenden Schicht der Speiseröhre zusammen und bildet die wesentliche Schicht der Magenwand. Durch sie entsteht der M.sphincter pyloricus. Die schräg verlaufenden Fibrae arcuatae sind ein Charakteristikum des Magens, sie sind auf das Corpus gastricum beschränkt und strahlen in die Ringmuskelschicht ein.

Lamina propria mucosae

liegt zwischen Lamina epithelialis und Lamina muscularis der Tunica mucosa, besteht aus lockerem Bindegewebe. In ihr finden sich zahlreiche Blut- und Lymphkapillaren sowie viele freie Zellen der Abwehr, z.B. Makrophagen and Lymphfollikel.

Das Präparat zeigt den Übergang vom Pylorus (=Pförtner) des Magens (rechts im Bild) in den Anfangsteil des Zwölffingerdarms, Bulbus duodeni (links im Bild). In der Übergangsregion fällt ein an der luminalen Oberfläche aufragender Wulst auf; er ruht auf einem verdickten Abschnitt der Tunica muscularis, die hier den (ringförmigen) Schließmuskel, den Sphincter pylori bildet. Bereits in der Übersicht ist zu erkennen, dass die Tunica mucosa im Pylorus anders aufgebaut ist als im Duodenum. Im Pylorus gehen die langen Foveolae gastricae in kurze tubulöse Glandulae pyloricae über, die sich in der Tiefe der Schleimhaut verzweigen und bis an die Lamina muscularis mucosae reichen. Die Schleimhaut des Duodenums zeigt ins Lumen ragende Zotten (Auffaltungen der Lamina epithelialis und der Lamina propria) und Krypten, in denen sich die Lamina epithelialis tief in die Lamina propria bis an die Lamina muscularis mucosae einsenkt. Die Lamina muscularis mucosae ist im Pylorusbereich deutlich ausgeprägt, im Duodenum wird sie sehr schmal. Auch die Tela submucosa zeigt regionale Unterschiede: im Duodenum liegen hier die charakteristischen Glandulae duodenales (Brunner Drüsen), die Tela submucosa des Pylorus enthält keine Drüsen. In der Lamina propria des Magens und des Duodenums sind Lymphfollikel zu beobachten.